A


A/Ve - Verhältnis

ist das Verhältnis der wärmeübertragenden Umhüllungsfläche eines Gebäudes zu dem hiervon umschlossenen Volumen.

Anorganische Dämmstoffe

Anorganische Dämmstoffe bestehen meist aus mineralischen Stoffen, die sowohl natürlich als auch künstlich hergestellt sein können

Anorganische Dämmstoffe aus natürlichen Rohstoffen

Dazu zählen Blähglimmer, Naturbims, Gipsschaum, Blähbeton und Perlite

Anorganische Dämmstoffe aus synthetischen Rohstoffen

Dazu gehören Kalziumsilikat, Mineralfaser, Mineralschaum, Aerogel, Silikatschaum, Keramikfasern, Keramikschaum und Schaumglas.
Im Gegensatz zu den anorganischen bestehen die norganischen meist aus Kohlenstoffverbindungen, die einerseits in pflanzlichen Materialien und andererseits in Dämmstoffen aus Mineralöl vorkommen können.

Ausdehnungskoeffizient

Bei Temperaturänderungen verändern sich Materialien – sie dehnen sich bzw. ziehen sich zusammen. Der Kennwert, der das Verhalten eines Stoffes bezüglich der Veränderungen seiner Abmessungen beschreibt, ist der Ausdehnungskoeffizient, auch Wärmeausdehnungskoeffizient genannt.
Verantwortlich für diesen Prozess ist die Wärmeausdehnung, die bei jedem Stoff anders und häufig auch ungleichmäßig erfolgt. Aus diesem Grund ist auch der Ausdehnungskoeffizient selbst temperaturabhängig und wird für eine bestimmte Bezugstemperatur oder einen bestimmten Temperaturbereich angegeben.

B


Behaglichkeit

Unter Behaglichkeit versteht man den Zustand des Wohlbefindens eines Menschen, bedingt durch äußere Einflüsse seiner Umgebung. Behaglichkeit ist Subjektiv: Physiologische, psyschologische Einflüsse spielen eine Rolle. Behagliche Räume führen in der Regel zu einer optimalen Leistungsbereitschaft der sich darin aufhaltenden Personen. Bei der Gebäudesanierung ergeben sich durch die Dämmung der Gebäudehülle wesentlich höhere Temperaturen an der Innenoberfläche der Außenbauteile. Dadurch kann sie Lufttemperatur gesenkt werden (siehe gefühlte Temperatur). Die Behaglichkeit steigt.

Blower-Door-Test

Einer der wichtigsten Maßnahmen um die durchgeführten Arbeiten auf die geforderte Luftdichtheit zu überprüfen. Bei diesem Test wird bei geschlossenen Fenster und Türen im Haus ein leichter Unterdruck von 50 Pa erzeugt. An Hand der abgesaugten Luft wird die Luftwechselrate bestimmt. Nach EnEV beträgt de3r Wert ohne Lüftungsanlage 3 je Stunde, mit Lüftungsanlage 1,5 je Stunde, beim Passivhaus 0,4 je Stunde.

D


Diffusion

Das selbsttätige Vermischen (Wandern) der Moleküle als Folge ihrer thermischen Bewegung. Diffusion tritt in Gasen, Flüssigkeiten und Festkörper auf. Die Bewegungsrichtung der Diffusion ist immer in Richtung auf die geringere Konzentration gerichtet und endet, wenn gleiche Konzentrationen erreicht sind.

E


Elastizitätsmodul

ist ein Maß für die Festigkeit eines Materials. Es gibt an, um wieviel sich ein Werkstoff unter einer bestimmten Belastung dehnt. Je höher das E-Modul ist, desto weniger dehnt sich ein Material bei gleicher belastung aus, und um so höher ist die Steifigkeit. Die Maßeinheit des E-Moduls ist [N/mm²]

Energetische Amortisation

Wenn eine Maßnahme zur Energieeffizienz die Energiemenge erzeugt bzw. einspart die zu ihrer Herstellung, Errichtung und Betrieb benötigt wurde, hat sie sich energetisch Amortisiert.

Endenergiebedarf

Energiemenge, die den Anlagen für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung zur Verfügung gestellt werden muss, um die normierte Rauminnentemperatur und die Erwärmung des Warmwassers über das ganze Jahr sicher zu stellen.

Energieausweis (Energiepass)

Mit Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie wird die Ausstellung eines Energieausweises für Wohn- und Nichtwohngebäude zur Pflicht. (z.B. bei Vermietung, Verkauf, Modernisierung). Anhand eines standardisierten Verfahrens werden Energiekennzahlen Deutschlandweit nach gleichen Randbedingungen berechnet und können miteinander verglichen werden. Dadurch wird die Markttransparenz erhöht und Effizienzmaßnahmen gefördert.

Energie - Bedarfsausweis

In einem Energiebedarfsausweis sind die wesentlichen Ergebnisse der nach EnEV erforderlichen Berechnungen, insbesondere die spezifischen Werte des Transmissionswärmeverlust, der Anlagenaufwandzahl für Heizung und Warmwasser, den Endenergiebedarf nach einzelnen Energieträger und en Primärenergiebedarf zusammengestellt.

Energiebilanz

Energiebilanzen stellen für ein system die eintretenden und austretenden Energieströme für einen bestimmten Zeitraum einander gegenüber. Gemäß dem energieerhaltungssatz muss eine Energiebilanz immer ausgeglichen sein.

F


Fossile Brennstoffe

Brennstoffe auf Kohlenstoffbasis, die sich über extrem lange Zeiträume im Boden entwickeln. Zu den fossilen brennstoffen zählen Kohle, Öl und Erdgas

Fluorchlorkohlenwasserstoffe

Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) wurden bis 1990 in großem Umfang als unbrennbare und vermeintlich ungiftige technische Gase eingesetzt. Es handelt sich um niedermolekulare Kohlenwasserstoffe, bei denen einige (teilhalogenierte H-FCKW) oder alle (FCKW) Wasserstoffatome gegen Fluor- und/oder Chloratome ausgetauscht wurden. Diese Substanzen sind sehr stabile und nicht brennbare Gase, weshalb sie als Treibmittel für Lebensmittel und Kosmetika und als Kältemittel für Klimaanlagen und Kühlschränke eingesetzt wurden. Heute weiß man, dass Fluorchlorkohlenwasserstoffe in hohem Maße für die Zerstörung der Ozonschicht verantwortlich sind, da sie in der Atmosphäre in großer Höhe vom energiereichen Sonnenlicht gespalten werden und Chlorverbindungen entstehen, die das Ozon angreifen und zerstören (Ozonloch).

G


Gebäudevolumen Ve (beheizt)

Das beheizte Gebäudevolumen Ve ist das an Hand von Außenmaße ermittelte, von der wärmeübertragenden Umfassungs- oder Hüllfläche eines Gebäudes umschlossenes Volumen. Diese Volumen schließt mindestens alle Räume eines Gebäudes ein, die direkt oder indirekt durch Raumverbund bestimmungsgemäß beheizt werden.

Gesamtenergiedurchlassgrad

Der Gesamtenergiedurchlassgrad ist der prozentuale Energiedurchgang der Sonneneinstrahlung (in der Regel durch eine Fensterscheibe). Beispiel: Einfachglas g= 0,8 (=80%); Dreifachglas g = 0,5 (=50%). Rahmenanteil, Verschattung und Verschmutzung sind hier nicht berücksichtigt.

Gradtagszahlen. GTZ

Bei der Berechnung des Heizwärmeverbrauchs während einer Heizperiode stößt man schnell auf ein Problem: Der Wärmebedarf eines Gebäudes ist stark witterungsabhängig. So kann z.B. der Fall eintreten, dass aufgrund eines besonders kalten Winters trotz Energiesparmaßnahmen mehr Energie benötigt wird als im Jahr zuvor. Deshalb ist es von Bedeutung, beim Vergleich der Verbrauchsdaten die Witterungsbedingungen während der Heizperiode zu berücksichtigen. Dies gelingt durch die sogenannten Gradtagszahlen, die von den Wetterämtern für die jeweilige Region ermittelt werden. Die Gradtagszahl ist nach VDI 2067 die Summe der Temperaturdifferenzen zwischen der mittleren Raumtemperatur (20 Grad C) und den Tagesmitteln der Außentemperatur über alle Kalendertage während der Heizperiode.

H


Heizenergiebedarf

Der Heizenergiebedarf QH schließt - im Vergleich zum Heizwärmebedarf- die Verluste des Heizungssystems, des Warmwasserwärmebedarfs, des Warmwasserbereitungssystems und die Hilfsenergie für den Betrieb der Anlagentechnik (Pumpen, Regelung, usw.) mit ein.

Heizgradtagzahl

Die Heizgradtagszahl ist die Summe aller Temperaturdifferenzen zwischen der Heizgrenztemperatur eines Gebäudes und der Außentemperatur im Verlauf einer Heizperiode. Die Heizgradtage (G) sind proportinal zur Energiemenge, die dem gebäude zur deckung der in der Heizzeit aufgrund von Wärmeverlusten als Nutzenergie zugeführt werden müssen und eignet sich daher zur witterungskerrektur des endenergieverbrauchs.

L


Luftbelastung

Ungünstige Veränderung des Luftzustandes durch Aufnahme von Wärme und Wasserdampf sowie unterschiedlicher Arten von Beimengungen in der Raumluft.

Lüftungskonzept

Aufgrund der Entwicklung der Bautechnik wurde es aus Gründen der Gesundheitsfürsorge und der Schadensabwehr notwendig, die Ermittlung der Luftvolumenströme durch Infiltration wesentlich genauer zu erfassen. Ein Lüftungskonzept (DIN 1946-6) ist erforderlich beim Wohnungsneubau und bei Modernisierungen wenn im Ein/Zweifamilienhaus mehr als ein Drittel der vorhandenen Fenster oder ein Drittel der Dachfläche und im Mehrfamilienhaus der Austausch von mehr als ein drittel der Fenster erneuert wird. Im wesentlichen wird hier berechnet, ob der Feuchhteschutz ohne zusätzliches L üften über 24 Stunden sichergestellt ist, um Feuchteschäden wie z.B. Schimmelbildung zu vermeiden. Wird der Nachweis nicht erbracht, sollte der notwendige Luftaustausch durch Lüftungsanlagen gewährleistet werden. Das Lüftungskonzept enthält daher zwei Stufen. Zunächst eine vergleichende Ermittlung und anschließend eine ggf. notwendige Planung. Hinweispflichtig sind alle am Bau beteiligten Planer, aber auch die Ausführungsfirmen.

Lüftungsstufen (nach DIN 1946-6)

Lüftung zum Feuchteschutz: Hierunter ist die notwendige Lüftung zur Gewährleistung des Bautenschutzes (Feuchte) unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchtelasten (z.B. zeitweilige Abwesenheit der Nutzer, kein Wäschetrocknen) zu verstehen. Gemäß Norm muss diese Stufe ständig und nutzerunabhängig sichergestellt sein. Reduzierte Lüftung: Hierbei handelt es sich um eine Lüftungsstufe, die zur Sicherstellung der hygienischen Mindestanforderung sowie des Bautenschutzes (Feuchte) unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten feuchtelasten (z.B. zeitweiliger Abwesenheit von Nutzern) notwendig ist. Diese Lüftungsstufe muss weitestgehend nutzerunabhängig gewährleistet sein. Nennlüftung: Als Nennlüftung wird diejenige Lüftungsstufe bezeichnet, die zur Sicherstellung der hygienischen Anforderungen sowie des Bautenschutzes bei Anwesenheit der Nutzer erforderlich ist. Die Nennlüftung entspricht dem Normalbetrieb. Gemäß Norm kann der Nutzer zur Sicherstellung dieser Lüftungsstufe teilweise mit aktiver Fensterlüftung herangezogen werden. Intensivlüftung: Die Intensivlüftung mit erhöhtem Lutvolumenstrom dient dem Abbau von Lastspitzen, z.B. Kochen, Waschen, Duschen usw. Diese Lüftungsstufe ist nur zeitweilig erforderlich, wobei der Nutzer teilweise mit aktiver Fensterlüftung herangezogen werden kann.

Luftwechsel n

Stündlicher Luftwechselstrom, bezogen auf das Volumen einer Nutzungseinheit bzw. eines Raumes. Die Einheit ist 1/h

R


Relative Luftfeuchte %

Unter der relativen Luftfeuchte versteht man das Verhältnis der tatsächlich enthaltenen zur maximal möglichen Masse des Wasserdampfes in der Luft bzw. das Verhältnis der tatsächlichen absoluten Luftfeuchte zur maximal möglichen absoluten Luftfeuchte


P


Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf (QP) beschreibt die Energiemenge, die zur Deckung des Endenergiebedarfs benötigt wird. Dabei ist auch die zusätzliche Energiemenge zu berücksichtigen, die durch zeitlich oder örtlich vorgelagerte Prozessketten außerhalb des Systems 'Gebäude' bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der eingesetzten Brennstoffe entsteht.

S


Spreizung

Spreizung bezeichnet die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf einer Heizungsanlage oder eines teilkreises von ihr. Fußbodenheizungen besitzen eine typische Spreizung von 5°C und bei Heizkörpern ca. 10°C. Die Spreizung nimmt proportional mit dem Wärmebedarf zu. Je größer die Spreizung eines Heizkreises ist, desto mehr Wärme wurde übertragen.

T


Taupunkt

Als Taupunkt wird der Zustand der Luft bezeichnet, der beim Abkühlen dazu führt, dass die relative Luftfeuchte 100% erreicht. Wasserdampf setzt sich dabei in Tröpfchenform frei.

W


Wärmedurchlasskoeffizient

Der Wärmedurchlasskoeffizient gibt die Wärmemenge an, die durch eine Schicht eines Bauteils von einem Quadratmeter Fläche bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin hindurch geht. Sie erechnet sich durch die Division der Wärmeleitfähigkeit Lambda eines Stoffes durch die Bauteildicke. Die Einheit ist [W/m²K]

Wärmestrom

Der Wärmestrom ist die Wärmemenge, die in einer bestimmten Zeiteinheit (z.B. Sekunde) transportiert wird. Einheit für den Wärmestrom ist das Watt [W]

Wärmestromdichte (q)

Für das Beheizen von Räumen ist es wichtig zu wissen, welche Wärmemenge durch die umschließenden Bauteile hindurchgeht. Es interessiert also nicht der Wäörmedämmwert der Bauteile, sondern vor allem auch der Wärmedurchgang bei diesen Bauteilen. Der Wärmedurchgang durch ein honogenes Bauteil setzt sich zusammen aus Wärmeübergang an der Innenseite + Wärmeleitung im Bauteil + Wärmeübergang an der Außenseite.

Wärmeübergnagswiderstand

Der Wärmeübergangswiderstand 1/a kennzeichnet den Wärmewiderstand beim Wärmetransport von der Luft zur Bauteiloberfläche bzw. umgekehrt. Die Rechenwerte sind in DIN 4108-4 festgelegt.

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