Blower - Door


Luftdicht bauen für ein gesundes Leben!


Allergiker sind dankbar.


Gesunde Raumluft ist frisch und schadstofffrei. Sie wird per Fensterlüftung oder Lüftungsanlage ins Haus gebracht - nicht durch Ritzen und Fugen! Denn in diesen lagern sich Stäube, Pollen und Fasern ab, es können sogar Schimmelpilzsporen darin wachsen. Diese werden dann in der warmen Jahreszeit ins Haus getragen.

Lufttemperatur und Luftfeuchte spielen eine wichtige Rolle für die Behaglichkeit. Eine gut ausgeführte und überprüfte Luftdichtheitsschicht verhindert Zugluft, Kaltluftseen und zu trockene Raumluft infolge Fugenluftwechsel. Lösemittel, Gerüche und Lärm belasten die Menschen zunehmend. Gute Luftdichtheit schützt vor dem Eintrag von Umweltbelastungen. Und bei luftdichten Konstruktionen darf auf Holzmittel verzichtet werden.

7 Gründe, die für eine luftdichte Gebäudehülle sprechen:

  1. Reduzierung des Heizenergieverbrauchs:

  2. Besonders im Winter findet durch die große Temperaturdifferenz zwischen Gebäudeinnerem und Umgebung ein Luftaustausch aufgrund des thermischen Auftriebs statt. Die erwärmte Innenluft strömt im oberen Teil des Gebäudes durch Undichtheiten der Gebäudehülle nach außen (Exfiltration), während im unteren Teil des Gebäudes kalte Luft durch die undichte Gebäudehülle nachströmt (Infiltration). Für ein angenehmes Wohnklima muss die nachströmende kalte Luft aufgewärmt werden, so dass durch diesen ungewollten Luftaustausch mehr als nötig geheizt wird. Als Folge davon erhöhen sich die Heizkosten.

  3. Sommerlicher Wärmeschutz:

  4. Nach dem Motto „Was gut ist gegen Kälte ist auch gut gegen Hitze" bleiben gut gedämmte Häuser an heißen Sommertagen innen um 3°-5° C kühler als die Außentemperatur. Kann jedoch die Außenluft - oder sogar die heiße Luft unter den Dachziegeln - in das Haus gelangen, kann es im Haus sogar wärmer sein als draußen.

  5. Vermeidung von Zuglufterscheinungen:

  6. Durch thermischen Auftrieb (siehe Punkt 1) oder durch Windeinfluss kann es zu Unbehaglichkeit aufgrund nachströmender Kaltluft kommen, die sich durch Zugerscheinungen oder Kaltluftseen (kalte Luft im Fußbereich) bemerkbar macht. Eine luftdichte Gebäudehülle verhindert Zug.

  7. Verbesserung der Luftqualität und der Wohnqualität für Allergiker:

  8. Eine luftdichte Hülle um jede einzelne Wohnung verhindert, dass aus angrenzenden Wohnungen oder den Kellerräumen „schlechte" Luft in den Wohnbereich gelangt. Es wird vermieden, dass sich geruchs-, staub- oder schimmelpilzbelastete Luft ungehindert ausbreitet. Belastete Luft vermindert die Luftqualität. Für Allergiker ist es besonders wichtig, dass die Gebäudehülle luftdicht ist. Bei einer undichten Gebäudehülle treten Schadstoffe, die über Spezialfilter in den Zuluftelementen der Lüftungsanlage herausgefiltert werden sollen, in das Gebäude ein. Der unkontrollierte Luftaustausch senkt die Wirkung der Spezialfilter.

  9. Verbesserter Schallschutz:

  10. Eine undichte Gebäudehülle führt zu einer höheren Schall (Lärm-) belastung der Bewohner. Durch Fugen und Ritzen, die mit Luft durchströmt werden, kann sich der Schall ausbreiten. Lärmbelastung senkt die Wohnqualität.

  11. Vermeidung von Bauschäden:

  12. In der kalten Jahreszeit dringt warme Luft durch die Undichtigkeiten in der Gebäudehülle nach außen und kühlt sich auf diesem Weg ab. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft, wird aufgrund der Abkühlung Kondensat in der Baukonstruktion ausfallen. Es entstehen feuchte Bereiche, die zu Schimmelpilzbildung führen und Bauschäden verursachen können.

  13. Optimale Betriebsbedingungen für Lüftungsanlagen:

  14. Ein ordnungsgemäßer Betrieb einer Lüftungsanlage kann bei einer undichten Gebäudehülle nicht gewährleistet werden. Es kann, je nach Leckageverteilung, zu einem „Lüftungskurzschluss" kommen, d.h. Leckagen in den Ablufträumen wirken als Zuluftöffnungen, so dass die geplanten Zuluft- und Überströmräume nicht mehr bzw. unzureichend belüftet werden. Besonders problematisch ist dies bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Die Luft gelangt nicht über den Wärmetauscher ins Gebäude und kann somit für die Wärmerückgewinnung nicht genutzt werden. Nur eine luftdichte Gebäudehülle gewährt den optimalen Betrieb der Lüftungsanlage!



Das Blower-Door-Verfahren

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Zur Untersuchung der Luftdurchlässigkeit von Gebäudehüllen wird ein Drucktest des gesamten Gebäudes durchgeführt. Dabei wird innerhalb des beheizbaren Bereichs eines Gebäudes eine stationäre Druckdifferenz zur Umgebung aufgebaut. Dies führt zu der allgemeinen Bezeichnung ‘Differenzdruck-Verfahren‘. Die gebräuchlichste Mess-Ausrüstung für solche Untersuchungen heißt Blower-Door (blasende Türe), weswegen man auch vom ‘Blower-Door Verfahren’ spricht.

Zur Blower-Door Ausrüstung gehört ein Gebläse, das mit Hilfe eines verstellbaren Rahmens und eines Nylontuchs luftdicht in den Rahmen einer Außentüre eingebaut werden kann. Über eine Drehzahlregelung für das Gebläse und verschiedene Messblenden kann der vom Gebläse geförderte Volumenstrom in einem weiten Bereich der jeweiligen Gebäudegröße und -dichtigkeit angepasst werden. Die Messausrüstung enthält weiterhin ein Manometer, das die Druckdifferenz zwischen dem Gebäudeinneren und der Umgebung misst, sowie eine Einrichtung zur Bestimmung des Volumenstroms, der vom Gebläse gefördert wird. Die Untersuchung eines Gebäudes mit der Blower-Door verfolgt zwei Ziele:

  1. Bestimmung der Luftwechselzahl n50.
  2. Dazu wird zunächst der Volumenstrom bestimmt, der für die Aufrechterhaltung von 50 Pa Differenzdruck erforderlich ist. Dividiert man diesen Wert durch das Luftvolumen des untersuchten Gebäudes, so erhält man den n50-Wert. Er wird international für die Bewertung der Luftdichtigkeit verwendet. Ein n50-Wert von 3 pro Stunde (in Zeichen 3/h) bedeutet z.B., dass bei 50 Pa Differenzdruck das Luftvolumen des Gebäudes dreimal pro Stunde ausgetauscht wird.

  3. Ortung der noch vorhandenen Leckagen.
  4. Hierzu wird mit dem Gebläse im Gebäude ein Unterdruck von etwa 50 Pa eingestellt. Bei dieser Druckdifferenz lassen sich an Undichtigkeiten deutliche Luftströmungen nachweisen. Der Nachweis einer Luftströmung erfolgt durch Messung der Strömungsgeschwindigkeit mit einem Thermo-Anemometer. Da die Luftbewegung mit der Hand deutlich gefühlt werden kann, können bei einer schnellen Lecksuche Undichtigkeiten auch ertastet werden. In gesonderten Fällen kann der Einsatz eines Nebelgenerators oder einer Infrarot-Kamera erforderlich sein.

Blower Door Test/Luftdichtheitsprüfung:


Für Ein- und Zweifamilienhäuser kostet eine Prüfung 389,- € Darin enthalten ist der Nachweis der Luftdichtheit nach §6 Anlage 4.2 EnEV einschließlich Messprotokoll und Zertifikat bei Erfüllung der Kriterien. Gewünschte (oder erforderliche) Leckageortung einschließlich Visualisierung der Undichtheiten erfordert einen Aufpreis von ca. 120,- €uro. (Preise inkl. 19% MWSt.)

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